Pünktlich zum CSD in Stuttgart rollen die Polywaggons in diesem Jahr erstmals in die Stadtmitte. Im und um das Universum am Charlottenplatz steigt die kunterbunte Polyparty – nach wie vor die unkommerzielle Alternative zu anderen CSD-Parties in der Stadt. Seit die queere Veranstaltung an den namensgebenden Waggons am Nordbahnhof ihren Anfang nahm, verbindet sie Musik mit Kunst und Party abseits des Mainstreams. Die stetig wachsende Nachfrage gibt der Idee recht: Um niemanden im Regen stehen lassen zu müssen, werden die Polywaggons dieses Jahr im geräumigen Universum, in unmittelbarer Nähe zum Schillerplatz, geparkt.

PolyWaggons2013_flyer_A6-2Bei Polywaggons feiern ALLE, die offen sind für ein kontrastreiches Programm. Hier trifft schwäbische Punk-Attitüde von Die Nerven auf feinsinnig-experimentelle Elektroklänge von I‘m not a Band. Dem Berliner Duo gelingt es, mit der ungewöhnlichen Kombination von Geigen und Synthies für absolut tanzbare Musik zu sorgen. Die DJs Mrs. Pepstein, Herr Beberich und Eve Massacre haben altbewährten Elektropop in ihren Plattenkoffern. Brüllermucke, die Mütter der Polywaggons, sind aus Montreal eingeflogen und bringen frischen Sound aus Übersee.

Erstmals bietet die Party auch einen Darkroom – statt Körperkontakt gibt es darin allerdings Neon-Ping-Pong mit leuchtenden Schlägern. Nach der sportlichen Aktivität im Dunkeln, kann man sich bei musikalischer Beschallung unter freiem Himmel mit vegetarischen Hotdogs von der Heißen Möhre stärken. Das abwechslungsreiche Angebot in Universum, Goldmarks und dem Außenbereich verspricht Festival-Atmosphäre. Hier triff sich ein vielfältiges Publikum, um den CSD standesgemäß zu feiern.

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I’m not a Band

Ausgehend von einem kleinen WG-Zimmer in Berlin haben Stephan Jung und Kassandra Papak 11 Songs geschaffen, die die moderne Großstadthektik mit der entspannten Ruhe der Natur verbinden. Live gespielte und aufgenommene Geigen prägen ihre elektronisch basierten Arrangements, die auch mal nach French House, Disco oder Rave klingen dürfen, ja sogar HipHop-Elemente zulassen, dabei aber nie den roten Faden aus den Augen verlieren. Und der ist I´m Not A Band. Jetzt ist die neue Platte fertig und möchte bespielt werden. I´m Not A Band möchten raus, live auftreten, Musik und Gefühle vermitteln, über die bisherigen Grenzen hinaus die Welt kennen lernen. Und von der Welt kennen gelernt werden. Mit „BANDBAND“ und einer vielfach gefeierten Livedarbietung, die sie bereits bis nach Mailand, Warschau oder London geführt hat, wird ihnen das spielerisch gelingen.

www.imnotaband.de
facebook.com/imnotaband

 

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Die Nerven . Fluidum

 

Die Nerven

Die Nerven! Genau, das tun sie auch ein wenig. Aber nicht durch Unvermögen, sondern weils gewollt ist. Die drei jungen Männer aus dem Stuttgarter Hinterland wissen erstaunlich genau wohin der Hase läuft – sogar woher er gekommen ist. Ein langes Intro, das auf atmosphärischen Black Metal hindeuten könnte, aber es kommt ganz anders: kaputter Noiserock, von der Attitüde her wie Berlin 1981, oder ZickZack 1980, wenig Text, der immer wiederholt wird und den Wutschaum, die Verachtung und den Zynismus dadurch unterstreicht: „Leute wie Dich interessiert es nicht, ob sie leben oder sterben“ gleich im Auftakt.

„Ich wünschte, mein Körper wäre ein Schrapnell“. Das ist doch mal eine Ansage! „Andere Frauen ändern auch nix an deinem Problem“ – manch einer muss erst einmal doppelt so alt werden wie Max, um diese Erkenntnis zu erlangen, nicht wahr? Gesprochen, skandiert werden die Wörter, kaum gesungen, aber nicht, weil der Sänger nicht könnte: er will nicht. Soundmäßig machen Schlagzeug und Bass ganz schön Punch, die Gitarre hat aber dazu diesen fetten Wave-Einschlag, Tuxedomoon oder Killing Joke fallen mir da ein, aber auch die ganz alten Abwärts – alles rumpelt ein wenig und auch hier wieder: es ist nicht so als ob sie es nicht besser könnten.

Das Bauchgefühl ist genau richtig: gefällt mir, wenn man einer Band anmerkt, dass es ihr egal ist, ob sie gemocht wird, weil sie für sich selbst spielt. Sturm und Drang und Nihilismus statt Teenage Angst und Depression.

»Fluidum« ist am 11.12.12 als auf 600 St. limitierte Erstauflage bei this charming man Records & Fin du monde Records auf Vinyl erschienen.

facebook.com/deinemutteralter
www.thischarmingmanrecords.com
http://dienerven.tumblr.com/

 

Dj Eve Massacre

Eve Massacre

Eve Massacre tourte früher mit ihrer DIY-Postpunk-Grrl-Band The Flamingo Massacres quer durch Europa, tauchte danach in die Tiefen des Internets um sich weltweit in der Mash Up Szene einen Namen zu machen, und hat bereits mehrere erfolgreiche Club Nights in Nürnbergs Undergroundszene initiiert, während sie nebenbei weiter an ihren eigenen elektronischen Tracks bastelt.

2008 entschied sie sich in Sachen ‚Party‘ etwas für die Queerszene zu tun, weil es keine Queer Underground Night nach ihrem Geschmack in Nürnberg gab. So hob sie unterstützt vom musikverein-Kollektiv ORCHID aus der Wiege, wo sie ihre ‚drunk unicorn rave explosives‘ unter alle bringt, die keine Lust auf heteronormative Partyroutine haben.

Daneben legt sie in der Bass Music Szene auf (z.B. die SISSY BASS Reihe mit jazz:pa von BEAT THANG), denn das was sich aus der UK Dubstep & Future Garage Szene der 00er bis heute weiterentwickelte (Aquacrunk, Future Soul, Juke/Footwork, Chillwave, Trap, usw.) – diese Ecke der elektronischen Tanzmusik hat es ihr am meisten angetan.

evemassacre.org
soundcloud.com/eve-massacre
mixcloud.com/evemassacre/

 

 

 

 

 

 

DJ Mrs. Pepstein (Foto by: Steffi Loos, fotokombinat.net, 2012)

DJ Mrs. Pepstein und ihre Welt

»Gute Musik, Tanz und feministische Politik ergeben eine Ménage-à-trois die sich gewaschen hat, Freunde!«

Seit 2000 legt Mrs. Pepstein zum tanzen auf, ebenso lange gilt sie als engagierte feministische Aktivistin. Ob nun als Radiomacherin oder als Teil des Leipziger Propellas Netzwerkes, auf Podien oder als Workshopleiterin die feministische Grundhaltung schwingt immer mit, ist aber nie Selbstzweck. So hält es die Ex-Pfälzerin auch hinter den Plattenspielern, es geht um gute Musik, es geht um das Tanzen, die Auswahl, den Mix. Katja Röckel die 1999 zu Mrs. Pepstein wurde kommt als DJ auf die Party, nicht als Predigerin, höchstens im Dienste des guten Geschmacks.

Als feministisches Feigenblatt lässt sich die Medienpädagogin und Radiomacherin ungern einspannen, passiert es doch weiß sich Mrs. Pepstein freundlich zu wehren. Auch wenn feministische Einmischung in ihren Augen immer noch sehr notwendig ist. Dogmatismus und radikale feministische Durchevangelisierung sind ihre Sache nicht. Diskurs, Austausch und Intervention aber in jedem Fall und zwischendurch immer wieder tanzen! Katja Röckel und Mrs.Pepstein leben immer noch gern mit Kind und Kegel in Leipzig und spielen auch gern auf Hochzeiten und Tanztees die Musik. (Foto by: Steffi Loos, fotokombinat.net, 2012/Text 2013: Alexander Dreyhaupt, Leipzig)

mrspepstein.blogspot.com
facebook.com/mrspepstein
mixcloud.com/mrs_pepstein

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BRÜLLERMUCKE

„brüllermucke’s reunion! the wait is ova, the wait is ova! Wir bringen euch nach langer Pause frische Hits aus der ganzen Welt. Get ready for some hot tunes. Brüllermucke is back!“

Frau Müller und Frau Bär endlich wieder vereint. Die Mütter der Polywaggons Party liefern frischen Sound aus dem Kessel und aus Übersee.

 

POLYWAGGONS – QUEER ALTERNATIVE CSD PARTY
27. Juli 2013, 20.00 Uhr
Club Universum, Charlottenplatz 1, 70173 Stuttgart

LIVE:
I‘m not a Band (Berlin)
Die Nerven (Stuttgart)

DJs:
Eve Massacre (Nürnberg)
Mrs. Pepstein (Leipzig)
Brüllermucke (Montreal/Stuttgart)
Hr. Beberich (Poly Resident)
Chip (Ulm)

SPECIALS:
2 Floors
Biergarten
Heisse Möhre – Vegane Hotdogs
Welcome Drink
Neon-Ping-Pong
Queere Aktionskunst

Beginn: 20:00 Uhr
Eintrit: 5,00 Euro